Was bei Schnupfen hilft
Vorbote der Erkältung
Der gewöhnliche Schnupfen, medizinisch: Rhinitis acuta, wird durch einen Befall der Nasenschleimhäute mit Viren ausgelöst. Die Schleimhäute wehren sich gegen die Erreger, indem sie anschwellen und Sekret produzieren: Der Schnupfen ist da.
Das bewirkt das typische Nasenlaufen (anfangs flüssig und farblos, später zäh und gelblich) bei gleichzeitig erschwerter Nasenatmung. Die Nase ist am häufigsten von Virenbefall betroffen, weil sie für die Atemluft die erste Station auf dem Weg in die Lunge ist.
In vielen Fällen entwickeln die Betroffenen keine weiteren Erkältungssymptome wie Husten, Heiserkeit, Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber. Dann hat die Nasenschleimhaut ihre Funktion erfüllt: Sie hat die Erreger abgefangen und unschädlich gemacht.
Schafft sie dies nicht vollständig, muss man sich auf das "volle Programm" eines grippalen Infekts gefasst machen. Dann ist die Infektion mit dem Schnupfen nicht überstanden, sondern der Schnupfen war nur der Vorbote.
Für Säuglinge allerdings ist ein Schnupfen durchaus problematisch: Sie können noch nicht richtig durch den Mund atmen. Ist die Nase dicht, bekommen sie keine Luft mehr. Daher ist hier der Gebrauch von Nasentropfen oder Erkältungscremes sehr anzuraten, um die Nase freizuhalten. Doch Vorsicht: Nur Präparate anwenden, die auch für Säuglinge geeignet sind!
Gefahr für die Nebenhöhlen
Doch nicht immer ist der Schnupfen so ganz harmlos: Die Infektion kann sich ausweiten. Dringt sie in Hals und Bronchien vor, kommt es zu Halsschmerzen und Husten. Die Erreger können sich aber auch in den Nebenhöhlen einnisten und dort zu einer Entzündung führen. Sie macht sich durch Kopfschmerz mit Druckgefühl und eitrigen Schnupfen, eventuell auch Fieber bemerkbar.
Deshalb sollte man bei Schnupfen immer dafür sorgen, dass das Nasensekret abfließen kann und dass es keinen Stau in den Nebenhöhlen gibt. Auch das richtige Naseschnäuzen spielt eine Rolle. Es wird empfohlen, jeweils ein Nasenloch zuzuhalten und durch das andere zu schnauben. Das soll verhindern, dass infektiöses Sekret durch den Druck beim Schnauben in die Nebenhöhlen gepresst wird.
Bei kleinen Kindern ist zudem die Eustachische Röhre (Verbindung vom Nasen-Rachen-Raum zu den Ohren) noch sehr kurz. Atemwegsinfekte können schnell zu einer Mittelohrentzündung führen. Deshalb sollte man mit Säuglingen, die erkältet sind, immer einen Arzt aufsuchen - vor allem beim geringsten Verdacht auf Ohrenschmerzen.
Ansonsten gilt: Auch ein "harmloser" Schnupfen sollte immer vollständig ausgeheilt werden, da er sonst ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen kann. Dauert er länger als eine Woche an, ist ein Arztbesuch angesagt.
Schnupfen behandeln
Die Schnupfenerreger selbst kann man gar nicht von außen bekämpfen. Das muss das Immunsystem ganz alleine tun. Da es Hunderte verschiedener Schnupfenviren gibt, ist auch weder eine Impfung noch eine Anti-Schnupfen-Arznei in Sicht.
Behandeln kann man nur die Symptome - und man kann verhindern, dass die Infektion zu Komplikationen führt.
Abschwellende Nasensprays oder -tropfen machen die Nase frei und bremsen den Sekretfluss. Doch auf Dauer können diese so genannten alpha-Sympathomimetika die Schleimhäute dauerhaft schädigen und sogar zu einer "Stinknase" führen.
Deshalb ist in manchen Präparaten ein abschwellender Wirkstoff mit einer pflegenden Substanz wie Dexpanthenol kombiniert. Solche Mittel kann man etwas (!) länger als die sonst empfohlenen drei Tage hintereinander anwenden.
Synthetische Wirkstoffe wie Ambroxol, ACC oder Bromhexin sowie pflanzliche Arzneien, z.B. mit Myrthol oder Cineol, können helfen, zähes Sekret zu verflüssigen und damit den Abfluss zu fördern - was die Gefahr von Nebenhöhlenentzündungen senkt.
Die natürliche Funktion der Nasenschleimhaut kann man durch Dampfbäder (z.B. mit Kamille) oder Nasenspülungen unterstützen. Und schließlich ist es sinnvoll, das Immunsystem für seinen Kampf gegen die Erreger zu stärken.
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